LEADER in der Kulturlandschaft

Die 2023 aufgrund einer Erweiterung der Gebietskulisse umbenannte Region „Kulturlandschaft Westmünsterland“ gibt es als LEADER-Förderregion bereits seit 2010 – seinerzeit startete sie als „Kulturlandschaft Ahaus-Heek-Legden“ mit nur drei Kommunen.

Die drei Kommunen Ahaus, Heek und Legden arbeiteten bereits 2006 zum ersten Mal im regionalen Verbund an einer gemeinsamen Entwicklungsstrategie. Im „Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) Ahaus Heek Legden“ wurden gemeinsame Ziele für alle drei Orte formuliert.

Darauf aufbauend wurde ein Jahr später dem Aufruf des Landes Nordrhein-Westfalen Folge geleistet, sich im Wettbewerb als LEADER-Region zu behaupten. Für die Förderperiode 2007-2013 wurden in diesem Wettbewerb regionale Zusammenschlüsse im Land gesucht, von denen dann rund zehn bis zwölf ausgesucht werden sollten, um sich bis 2013 als Region und unterstützt durch Fördermittel der EU an die Umsetzung von vereinbarten Zielen und Projekten zu machen. 2008 wurden dann schließlich zehn von 20 teilnehmenden Regionen ausgewählt, die „Kulturlandschaft AHL“ war zunächst nicht dabei. Dies lag jedoch nicht an einem unzureichenden Wettbewerbsbeitrag, sondern an fehlenden Haushaltsmitteln im Land. Die im Wettbewerb eingereichte Entwicklungsstrategie der drei Kommunen war jedoch so gut, dass die Region 2010 nachträglich in die LEADER-Förderung aufgenommen wurde. Für die restliche Zeit der Förderperiode standen Ahaus, Heek und Legden dann 1,1 Mio. Euro Fördermittel von der Europäischen Union für innovative LEADER-Projekte in der Region zur Verfügung, die mit einer in etwa genauso hohen Kofinanzierung aus der Region ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 2 Mio. € für mehr als 15 Projekte in AHL bedeuteten.

Noch während der Umsetzung der damaligen Strategie läutete das Land den Wettbewerb für die nächste Förderperiode der EU von 2014-2020 ein: Ende 2014 erfolgte der Wettbewerbsaufruf, an dem sich auch bestehende LEADER-Regionen erneut beteiligen mussten. In dem dafür notwendigen neuen Strategiepapier fanden sich wieder neben einer Bestandsaufnahme und einer Stärken-Schwächen-Analyse auch Ziele, Handlungsfelder und Leitbilder für die künftige regionale Entwicklung sowie eine Vielzahl angedachter Projekte zur Umsetzung der Strategie. Im Februar 2015 wurde die LES eingereicht, Ende Mai gab das Ministerium in Düsseldorf dann die ausgewählten Regionen bekannt. Die Kulturlandschaft AHL schaffte es erneut, den LEADER-Status zu erlangen und konnte damit bis 2022/2023 die vorgesehene Startegie und ihre Projekte umsetzen – mit einem Fördervolumen von 2,3 Mio. €, die aus dem EU- und dem Landeshaushalt kamen. Der maximale Fördersatz betrug seinerzeit 65 %, so dass 35 % aller Kosten aus der Region kofinanziert werden mussten.

Ende 2021 erfolgte der nächste Wettbewerbsaufruf des Landes: Für die Förderperiode 2023-2027 (bzw. inkl. einer bereits vorab festgelegten Verlängerung bis 2029) mussten sich erneut Bestandsregionen sowie neue interessierte regionale Zusammenschlüsse bewerben. Eine neue Regionale Entwicklungsstrategie (RES) wurde fällig – für die Region AHL dann aber nicht mehr nur zu dritt, sondern zu fünft: Die Stadt Gronau mit Epe sowie die bisher zur Nachbarregion Steinfurter Land gehörende Gemeinde Schöppingen bewarben sich mit Ahaus, Heek und Legden gemeinsam als „Kulturlandschaft Westmünsterland“. Nach wenigen Monaten mit intensiver Beteiligung der Öffentlichkeit stand die Strategie und konnte in Düsseldorf eingereicht werden. Im Mai 2022 erhielt die erweiterte Region dann die Förderzusage des Umweltministeriums. Somit kann die erfolgreiche Geschichte der gemeinsamen Regionalentwicklung weiter gehen – mit 2,7 Mio. Euro an Fördermitteln.

Die aktuell gültige RES kann im Download-Bereich dieser Website heruntergeladen werden.